27 Hallenturniere im Winter bei den F1-Junioren – Kann man mal machen…

Hallenturniere machen Spaß. So viel Spaß, dass die F-1 Junioren diesen Winter gleich 27 Hallenturniere gespielt haben. Hört sich viel an? Ja, ist es auch. Hört sich anstrengend für die Spieler, Eltern und Trainer an? Und wie! Ich gebe Euch dazu die Lektüre folgender WhatsApp-Nachrichten in der Elterngruppe zur Kenntnis:

Das sind im Übrigen nur drei Beispiele von vielen weiteren exotischen Uhrzeiten und abenteuerlichen Treffpunkten. Was gibt es denn bitte Schöneres für ein Familienleben am Wochenende? Treffpunkt am Sonntag um 8 Uhr oder noch früher am Sportplatz – inklusive Eiskratzen am Vereinsbus. Endlich mal einen Samstag und Sonntag nicht ausschlafen oder noch früher als ohnehin unter der Woche zu Schulzeiten der Kinder aufstehen. Die gesamte Familie ist früh wach und fit. Man kennt die Öffnungszeiten aller Bäcker in und um Avenwedde. Oder einfach mal einen ganzen Sonntag von morgens bis abends in einer Sporthalle verbringen. Man kann den frischen Hallengeruch am frühen Morgen des 4. Advents in einer Sporthalle im Münsterland genießen. 

Nach einigen Wochen kennt man dann sämtliche kulinarische „Hallen-Köstlichkeiten“ diverser Vereine – vom Mini-Heißwürstchen in Hamm bis zu den gegrillten Hähnchenflügeln in Sennestadt oder vom Käsekuchen in Münster bis zu den Hot-Dogs in Beckum. Die mehreren Kilo Hähnchenflügel in Sennestadt haben im Übrigen die Eltern unserer Jungs gegessen – bis alles tatsächlich restlos ausverkauft war. Am schönsten wird es dann, wenn man zwei Kinder in unterschiedlichen Mannschaften spielen hat. Ich verspreche euch: Das Wochenende wird zu einem völlig stressfreien und erholsamen „Highlight“. Man erlebt unvergessliche Momente, die den Eltern nicht mehr genommen werden können.

SW Marienfeld

Aber ernsthaft: Die Hallensaison und die vielen kleinen Spielformen sind eine riesige Entwicklungschance, die man im Sinne der Kinder voll nutzen kann. Dabei gilt der Leitgedanke „Spielen, spielen, spielen!“, so dass alle Kinder des gesamten Kaders viel Spielerfahrung sammeln können. Bei uns sollten nicht nur die ohnehin gut entwickelten Jungs noch besser werden, sondern gerade die Jungs, bei denen noch Steigerungspotential vorhanden ist. Auf diese Weise bekommt man eine wunderbare Breite in den Kader, so dass es gut aufgefangen werden kann, wenn der ein oder andere Spieler am Spieltag verhindert ist. Das haben die Eltern unserer Nachwuchskicker ebenfalls schnell erkannt und daher voll – im Sinne ihrer Jungs – mitgezogen. Zugegebenermaßen, einige hatten keine Chance zu entkommen. Für viele Kinder gab es dafür bei den Hallenturnieren oft die maximale Spielzeit, da wir in einigen Fällen nur mit einem oder einfach mal mit gar keinem Auswechselspieler zu den Turnieren gefahren sind. Wenn man dann sein eigenes Kind einfach mal völlig unbeschwert fünf, sechs oder mehr Spiele ohne Pause Fußball spielen sieht, dann lohnt sich auch der vorherige Aufwand. Wir haben deshalb an vielen Wochenenden samstags und sonntags gespielt. Reicht nicht ganz bei 27 Hallenturnieren, oder? Stimmt. Manchmal haben wir am Samstag, am Sonntagmorgen und gleich nochmal am Sonntagnachmittag gespielt. Ach ja, wusstet ihr, dass man in den Weihnachtsferien vom 27.12. bis 05.01. jeden Tag ein Hallenturnier spielen kann? Verrückt, oder? Mit geschickter Planung, schneller Weiterleitung der Turnierangebote und verlässlichen Eltern und Spielern lässt sich das sogar sehr gut meistern. Hört sich übertrieben an? Na klar haben wir übertrieben und zwar komplett. Das mussten wir uns im Übrigen sehr oft anhören – interessanterweise aber nur von Eltern und Trainern anderer Vereine, also von Menschen außerhalb unseres Teams. Unsere Spieler waren alle restlos begeistert.

Heimturnier in der Alten Ziegelei

Muss man das alles so machen? Nein, muss man natürlich nicht. Man kann es aber, wenn die Jungs dabei maximalen Spaß haben und dadurch ein anderes Level erreichen (können). Lars Bender, ehemaliger Bundesligaspieler und Trainer beim DfB, hat dazu Folgendes festgestellt:
Wir haben diesen Winter Hallenturniere im gesamten Raum Westfalen gespielt – im letzten Jahr waren wir bereits im Ruhrgebiet. Für die Jungs hat es sich mal wieder sehr gelohnt. Zunächst natürlich im Hinblick auf die o.a. Spielzeiten und die damit verbundenen Entwicklungsmöglichkeiten für jeden Spieler. Dann darf man natürlich nicht unerwähnt lassen, dass wir nach dem einen oder anderen Turniersieg mit unserem gesamten Team das Schnellrestaurant mit der „goldenen Möwe“ im Emblem aufgesucht haben. Die investierten Euros waren dabei für einige Spieler enorm motivationsfördernd. Zuletzt wurden wir bei satten 13 Hallenturnieren zum Turniersieger gekrönt. Bis auf das Finale bei der Hallenkreismeisterschaft und beim Hallenturnier bei SW Sende haben wir alle Endspiele gewinnen können.

SV Ems Westbevern

VFL Sassenberg

BV Werther

Die dabei von den Jungs gewonnene „Gold- und Silberware“ kann sich gut sehen lassen – der rege Austausch der Pokale unter den Jungs ist immer noch im vollen Gang. Dazu haben wir teilweise an E-Jugend-Turnieren teilgenommen und uns auch dort sehr achtbar geschlagen.

Nach Abschluss der Hallensaison geht es jetzt im Frühjahr wieder zu den Spielen und Turnieren nach draußen. „Endlich wieder nur einen Tag am Wochenende Fußball“ hat mir zuletzt ein Vater eines Spielers zugeflüstert. Komisch, ich dachte, die Eltern kennen das Trainerteam mittlerweile besser. Also wir spielen auf jeden Fall unser traditionelles Pfingstturnier samstags in Avenwedde. Aber warum eigentlich nur ein Pfingstturnier? Warum nicht noch ein weiteres Turnier am Pfingstmontag? Wisst ihr eigentlich, dass es Turniere am Tag der Arbeit oder an Fronleichnam gibt? Manche Vereine bieten sogar Turniere am Abend vor einem Feiertag an. Man kann also erst abends ein Turnier spielen und dann am nächsten Morgen bei einem anderen Verein direkt noch eins. Verrückt! Habe ich eigentlich erwähnt, dass wir schon Zusagen für Hallenturniere im nächsten Winter haben? Hört sich mal wieder übertrieben an, oder?

SV Gadderbaum

VFB Fichte Bielefeld

SC Roland Beckum

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